Zyklus Muttertät

»Muttertät« ist eine Wortschöpfung von „Schwesterherzen Doulas“ und bezeichnet die tiefgreifende Transformation des Mutterwerdens und die massiven Veränderungen auf körperlicher, psychischer, beruflicher und zwischenmenschlicher Ebene, ähnlich wie in der Pubertät. 

Der Begriff „Muttertät“ kam zu mir und schenkte mir Erleichterung. Als junge Mutter empfindest du etwas, aber du kennst keinen Begriff dafür. Du hast nicht nur positive Gefühle, auch starke ambivalente Gefühle in der Mutterschaft. Die Geburt meiner Tochter war sehr schwierig. Ich kam in einem körperlich und mental sehr geschwächten Zustand nach Hause. Es war neben meiner Familie und Freunden erneut die Malerei, die mir die Möglichkeit der Verarbeitung und der Hoffnung zurück gab. In dieser Zeit entstand das Bild „Entbindung“. Mir wurde wieder bewusst, ich muss malen. Es ist mein Weg mit dem Leben klarzukommen. Selbst wenn ich in einem körperlich fragilen Zustand bin, werde ich mich aufraffen und an die Staffelei stellen. 

Mutter werden, ist ein werden. 

Wie bei einer Pflanze geht das werden und wachsen nicht von einem Tag auf den anderen. Ich möchte mit meiner neuen Serie anregen, ehrlich über Mutterschaft zu sprechen, Verbundenheit zu schaffen und raus aus der Scham zu kommen. Nein, nicht jede Schwangerschaft gibt das Gefühl von rosa Wolken, nicht jede Geburt ist schön, nicht jede Kennenlernzeit entspannt und jedes erste Lebensjahr voller Glücksmomente.

Kunst kann auch in diesem Thema aufklären, Mitgefühl schenken, Prozesse und Phasen sichtbar machen und das Umfeld sensibilisieren. Mein Anliegen ist es vor allem auch in schwierigen Phasen Hoffnung zu schenken und das Bewusstsein das alles, Schmerz und Freude, dem zyklisches Weltbild entspricht.